Schottland: Rangers-Trainer weg
Der schottische Rekordmeister Glasgow Rangers hat sich nach nur gut einem Jahr von Trainer Giovanni van Bronckhorst getrennt. «Leider haben die Ergebnisse und Leistungen in den letzten Monaten nicht den Erwartungen entsprochen, sodass der Vorstand heute beschlossen hat, den Vertrag des Managers zu kündigen. Die Suche nach einem neuen Manager ist bereits im Gange», hiess es in einer Pressemitteilung des Traditionsvereins vom Montag.
Der 47-jährige Niederländer, der zwischen 1998 und 2001 als Profi für die Rangers 73 Spiele absolvierte, hatte das Team Ende 2021 übernommen und stand 68 Spiele als Coach am Spielfeldrand. Unter seiner Führung waren die Rangers nach einer historisch schlechten Gruppenphase in der Champions League mit sechs Niederlagen und 22 Gegentreffern frühzeitig ausgeschieden. In der schottischen Premier League sind die Rangers zwar derzeit Tabellenzweiter, haben aber bereits neun Punkte Rückstand auf den Erzrivalen Celtic Glasgow. (dpa)
Premier League: Ronaldo wird für Interview bestraft
Nach dem aufsehenerregenden TV-Interview von Cristiano Ronaldo hat sein Verein Manchester United Konsequenzen angekündigt. Welche genau das sind, liess der englische Premier-League-Club aber vorerst offen. «Manchester United hat heute Morgen angemessene Schritte als Reaktion auf Cristiano Ronaldos kürzliches Medieninterview eingeleitet», hiess es am Freitag in einer ungewöhnlich knappen Mitteilung auf der Clubwebsite des Traditionsclubs. «Wir werden das nicht weiter kommentieren, bis dieser Prozess abgeschlossen ist.»
Nach Informationen der Nachrichtenagentur PA hat Man United seine Anwälte eingeschaltet, um das Arbeitsverhältnis mit Ronaldo vorzeitig zu beenden, und dazu auch bereits Kontakt mit Vertretern des Portugiesen aufgenommen. Demnach könne das heikle Interview, das nicht von Man United autorisiert wurde, einen Vertragsbruch darstellen, der eine Kündigung möglich mache. Da Ronaldo dem Vernehmen nach ohnehin den Club verlassen will, gilt eine Kompromisslösung als wahrscheinlich. Der Vertrag Ronaldos bei den Red Devils läuft im kommenden Sommer aus.»
Ronaldo, der derzeit bei der WM in Katar mit Portugal im Einsatz ist, hatte in einem Interview mit dem britischen Starmoderator Piers Morgan den Clubverantwortlichen von Man United und Trainer Erik ten Haag «Verrat» vorgeworfen und die Inhaberfamilie Glazer kritisiert. Die Glazers interessierten sich nicht für den Club, schimpfte der Portugiese in dem Interview, das beim Sender TalkTV an zwei Abenden ausgestrahlt wurde. Vor Trainer Ten Hag habe er keinen Respekt, weil dieser ihn auch nicht respektiere.
Nachdem erste Auszüge aus dem Interview veröffentlicht worden waren, hatte Man United am Montag mitgeteilt, man wolle erst alle Fakten analysieren, bevor man darauf reagiere. Dass der 37-jährige Ronaldo, der im Sommer vergeblich versucht hatte zu wechseln, noch eine Zukunft im Old Trafford hat, ist nach den jüngsten Entwicklungen definitiv nicht zu erwarten. «Ich weiss nicht, was nach der WM passieren wird. Aber wie ich schon einmal gesagt habe, die Fans werden immer in meinem Herzen sein. Und ich hoffe, dass sie zu mir halten, auch wenn ich zurückkehre oder wenn ich nicht zurückkehre», sagte Ronaldo: «Es fällt mir schwer zu sagen, dass ich nicht zu Manchester United zurückkehren werde. Mal sehen, was passieren wird.» (dpa)
Fifa: Infantino vor Wiederwahl
Gianni Infantino darf mit einer dritten Amtszeit als Präsident des Fussball-Weltverbands Fifa planen. Der 52-jährige Schweizer ist der einzige Bewerber für die Wahl am 16. März 2023 in Kigali, wie die Fifa am Donnerstag mitteilte. Es seien keine weiteren Kandidaturen eingegangen. Damit gilt die Wiederwahl Infantinos, dem bereits die Unterstützung unter anderem aus Südamerika, Asien und Ozeanien zugesagt worden war, als sicher. (dpa)
Premier League: Brentford-Stürmer soll gegen Wettverbot verstossen haben
Einem der erfolgreichsten Stürmer der bisherigen Premier-League-Saison droht eine lange Sperre. Der englische Fussball-Verband FA wirft Ivan Toney vom FC Brentford vor, in 232 Fällen gegen die Wettregeln verstossen zu haben. Zu den Taten sei es zwischen dem 25. Februar 2017 und dem 23. Januar 2021 gekommen, teilte die FA am Mittwochabend mit. Im betreffenden Zeitraum spielte Toney für die unterklassigen Clubs Scunthorpe United, Wigan Athletic und Peterborough United sowie Brentford.
Toney, der zuletzt beim überraschenden Auswärtssieg bei Meister Manchester City zweimal getroffen hatte und nach 14 Spielen bereits bei 10 Toren steht, hat bis zum 24. November Zeit, auf die Vorwürfe zu reagieren. Nur Erling Haaland von Manchester City (18) und Tottenham-Star Harry Kane (12) haben in dieser Saison mehr Tore geschossen als Toney.
Vorgeworfen wird dem 26-Jährigen, der nicht von Nationaltrainer Gareth Soutgate für die Weltmeisterschaft in Katar nominiert wurde, unter anderem ein Bruch der FA-Regel E8. Diese verbietet Fussballern Wetten auf Spiele sowie die Weitergabe von Informationen als Grundlage auf Wetten. «Der Club hat Gespräche mit Ivan und seinen Rechtsvertretern geführt. Diese Gespräche werden privat fortgesetzt», hiess es vom Londoner Erstligisten lediglich.
Es wäre nicht das erste Mal, dass ein prominenter Fussballer in England wegen Verstössen gegen die Wettregeln bestraft würde. Im Dezember 2020 sperrte die FA Nationalspieler Kieran Trippier für zehn Wochen wegen der Weitergabe von Informationen an andere, um auf seinen Wechsel von Tottenham Hotspur zu Atlético Madrid zu wetten. Trainer Joey Barton musste mehrere Monate aussetzen, weil der Ex-Spieler über zehn Jahre rund 1260 Fussballwetten gesetzt hatte. (dpa)
WM: Testspielsiege für Topnationen
Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr letztes Spiel vor der Weltmeisterschaft in Katar nur mit viel Mühe gewonnen. Gegen Oman siegte die DFB-Auswahl in Maskat 1:0 (0:0). Das Tor erzielte der eingewechselte Niclas Füllkrug in der 80. Minute. Für den Stürmer war es damit ein gelungenes Debüt in der Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick.
In der Startformation setzte Flick auch den Dortmunder Youssoufa Moukoko ein, der vier Tage vor seinem 18. Geburtstag seinen Einstand im DFB-Team gab. Erster Kontrahent in Katar ist am kommenden Mittwoch Japan, weitere Vorrundengegner sind Spanien und Costa Rica.
Kantersieg für Argentinien
Angeführt von Captain Lionel Messi hat Titel-Mitfavorit Argentinien das letzte Testspiel vor der WM klar gewonnen. Die Albiceleste ist nach dem 5:0 (4:0) in Abu Dhabi gegen die Vereinigten Arabischen Emirate seit 36 Spielen ungeschlagen. Mit einer weiteren Partie ohne Niederlage würden die Argentinier den Rekord von 37 ungeschlagenen Spielen in Folge von Italien einstellen. Die Argentinier kassierten ihre bis dato letzte Niederlage im Juli 2019.
Gegen die Vereinigten Arabischen Emirate, trainiert vom Argentinier Rodolfo Arruabarrena, gelang Julian Alvarez auf Vorlage von Messi die Führung in der 17. Minute, Angel di Maria (25./36.) mit einem sehenswerten Doppelpack und Messi (44.) mit einem Rechtsschuss in den Winkel erhöhten vor der Pause. Danach traf noch Joaquín Correa (60.). Die Argentinier treten bei ihrem WM-Auftakt am 22. November gegen Saudi-Arabien an, weitere Gruppengegner sind Mexiko und Polen.
Minisiege für Kroatien und Polen
Dank eines Treffers des eingewechselten Andrej Kramaric hat Kroatien das letzte Testspiel vor der WM ebenfalls gewonnen. Der Stürmer schoss gegen Saudi-Arabien in der 82. Minute den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg. Allerdings tat sich das Team um Mittelfeld-Star Luka Modric bei der Partie in der saudiarabischen Hauptstadt Riad lange Zeit schwer. Der Aussenseiter, der ebenfalls bei der WM dabei ist, vergab in der zweiten Halbzeit zwei grosse Chancen. Modric selbst wurde erst in der 65. Minute eingewechselt.
Die Kroaten spielen in der Gruppe F gegen Belgien, Kanada und Marokko, Saudiarabien trifft in der Gruppe C auf Argentinien, Mexiko und Polen.
Die polnische Nationalmannschaft hat kurz vor Beginn der WM ihr Vorbereitungsspiel gegen Chile mit Mühe 1:0 (0:0) gewonnen. Krzysztof Piatek erzielte in der 85. Spielminute das Tor des Tages. Polens Nationaltrainer Czeslaw Michniewicz verzichtete in Warschau in der Startelf unter anderem auf die Stars Robert Lewandowski (FC Barcelona) und Piotr Zielinski (SSC Neapel).
Polen bestreitet seinen WM-Auftakt am Dienstag gegen Mexiko. Die weiteren Vorrundengegner sind Saudiarabien und Argentinien. Chile ist nicht für die WM qualifiziert. (dpa)
EM 2028/2032: Drei Bewerbungen für die nächsten beiden Endrunden
Für die Fussball-Europameisterschaften 2028 und 2032 gibt es keinen überraschenden Interessenten in letzter Minute. Wie die Europäische Fussball-Union Uefa am Mittwoch mitteilte, liegen mit Ablauf der Frist insgesamt drei Bewerbungen für die beiden Turniere vor. Die Türkei reichte demnach ihre vorläufige Kandidatur für beide Endrunden ein.
Favoriten auf die Ausrichtung des Turniers in sechs Jahren sind allerdings Grossbritannien und Irland, die die EM gemeinsam auf die Britischen Inseln holen wollen. Für 2032 geht Italien als aussichtsreichster Kandidat ins Rennen. Die endgültigen Bewerbungen müssen die drei Kandidaten bis 12. April kommenden Jahres einreichen, im Herbst 2023 soll dann die Entscheidung fallen.
Ursprünglich hatte auch Russland das Grossereignis 2028 oder 2032 ausrichten wollen. Aufgrund des Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte die Uefa Russland als möglichen EM-Gastgeber aber bereits ausgeschlossen. (dpa)
Challenge League: Mangiarratti verlässt Vaduz
Der FC Vaduz muss einen neuen Trainer suchen. Alessandro Mangiarratti trat von seinem Amt zurück, wie der Liechtensteiner Verein aus der Challenge League mitteilt. Mangiarratti fühlte sich wegen der Doppelbelastung Conference League und Meisterschaft erschöpft, weshalb er seinen Rücktritt anbot. Während die Liechtensteiner europäisch trotz guter Kampagne ausschieden, läuft es in der Challenge League gar nicht nach Wunsch. In der Tabelle belegen sie nur den zweitletzten Platz. (heg)
LaLiga: Drei Spielsperren für Lewandowski
Weltfussballer Robert Lewandowski vom FC Barcelona ist nach seinem jüngsten Platzverweis für drei Spiele in der spanischen Primera División gesperrt worden. Lewandowski bekomme zudem eine Geldstrafe in Höhe von 600 Euro auferlegt, teilte das Wettbewerbskomitee des spanischen Verbandes (RFEF) am Mittwoch mit.
Der 34 Jahre alte Stürmer aus Polen, der mit der Nationalmannschaft seines Landes an der WM in Katar teilnimmt, hatte am Dienstag vergangener Woche im Liga-Spiel bei CA Osasuna in Pamplona bereits nach einer halben Stunde die Gelb-Rote Karte gesehen. Trotz der Unterzahl gewann Barça mit 2:1. (dpa)
WM: Fan-Paraden gemäss WM-OK nicht inszeniert
Das WM-Organisationskomitee hat den Vorwurf zurückgewiesen, Fan-Paraden in der Hauptstadt Doha seien inszeniert worden. In den sozialen Medien sei die Frage gestellt worden, ob es sich um «echte» Fans gehandelt habe, erklärte das OK am Mittwoch. «Wir weisen diese Behauptungen, die sowohl enttäuschend als auch nicht überraschend sind, entschieden zurück.» Katar und der Rest der Welt bestehe aus einer Vielzahl von Fussballfans, von denen viele «emotionale Verbindungen zu mehreren Nationen» hätten.
In den sozialen Medien waren in den vergangenen Tagen Bilder und Videos von Fan-Paraden in Doha verbreitet worden. Zu sehen waren Fussball-Anhänger diverser Nationen, die durch die katarische Hauptstadt zogen. In Kommentaren in den sozialen Medien und in Berichten kam der Verdacht auf, die Paraden seien mit bezahlten Teilnehmern inszeniert worden.
Von Seite der Teilnehmer hiess es, bei den Fan-Paraden seien mehrheitlich Inder aus dem dortigen Bundesstaat Kerala dabei gewesen. Dabei handelt es sich um Arbeitsmigranten, von denen die meisten nur auf Zeit in dem Golfemirat leben. (dpa)
Frankreich: Erstliga-Schiedsrichter stirbt beim Training
In Frankreich ist der Erstliga-Schiedsrichter Johan Hamel während des Trainings an einem Schlaganfall gestorben. Das teilte die Schiedsrichtergewerkschaft SAFE am Mittwoch in Paris mit. Hamel stand seit der Saison 2015/16 als Schiedsrichter auf dem Platz und pfiff insgesamt 135 Spiele in der Ersten Liga und 85 Partien in der Zweiten Liga. Am Sonntag noch wachte er im Pariser Parc des Princes über das Spiel von PSG gegen AJ Auxerre. Er wurde 42 Jahre alt. Zahlreiche französische Clubs reagierten mit Beileidsbekundungen auf die Todesnachricht. (dpa)
Katar: Dänischer Reporter wird in Live-Schaltung bedroht
Ein dänisches Fernsehteam ist bei seiner Arbeit in Katar von lokalen Sicherheitskräften bedrängt worden. Die Männer drohten unter anderem an, die Kamera des Teams vom Sender TV2 zu zerstören. Die WM-Organisatoren haben sich unterdessen beim Sender sowie dem Team entschuldigt.
Während einer Live-Reportage des Journalisten Rasmus Tantholdt tauchten Sicherheitskräfte auf und versuchten, den Dreh zu behindern, obwohl das Team gültige Akkreditierungen und eine Genehmigung hatte. In dem Video hört man den Journalisten sagen: «Sie haben die ganze Welt eingeladen, hierher zu kommen, warum können wir hier nicht filmen? Es ist ein öffentlicher Platz.» Weiter sagte Tantholdt: «Du kannst die Kamera kaputt machen, willst du sie kaputt machen? Sie drohen uns, indem Sie die Kamera zerschlagen?»
Die WM-Organisatoren bestätigten den Vorfall. In einer Stellungnahme hiess es: «Den Turnierorganisatoren ist ein Vorfall bekannt, bei dem ein dänisches Sendeteam während einer Live-Übertragung in einem der Touristenziele von Katar versehentlich unterbrochen wurde. Nach Einsicht in die gültige Turnierakkreditierung und Drehgenehmigung der Crew erfolgte eine Entschuldigung durch den Sicherheitsdienst.» (dpa)
Katar: USA spielt Trainingsspiele mit Arbeitern
Für eine schöne Aktion in Katar sorgt das Nationalteam der USA. Die Amerikaner unter Trainer Gregg Berhalter haben einige katarische Arbeiter auf ihr Trainingsgelände eingeladen und mit ihnen kleinere Trainingsübungen und Spiele absolviert. Auch Chelsea-Spieler Christian Pulisic war mitdabei. (gae)
Katar: Frankreichs Nkunku verpasst WM wegen Knieverletzung
Der französische Stürmer Christopher Nkunku von Bundesligist RB Leipzig wird die WM in Katar nach einer Verletzung im Training verpassen. Das teilte der französische Verband am späten Dienstagabend mit. Die radiologischen Untersuchungen hätten eine Verstauchung im Kniegelenk ergeben. Nach dem verletzungsbedingten Aus wird Randal Kolo Muani von Eintracht Frankfurt den aktuell besten Torschützen der Bundesliga ersetzen. Nationaltrainer Didier Deschamps hat den 23-Jährigen nachnominiert.
«Gute Besserung, Christo! Diese Nachricht tut weh», twitterte RB Leipzig unmittelbar nach den Neuigkeiten aus Frankreichs WM-Quartier: «Wir sind bei dir und wissen, dass du stärker zurückkommen wirst!» Auch Nkunkus RB-Teamkollege Timo Werner verpasst die WM wegen einer Verletzung.
Nkunku lief bislang achtmal für die Nationalmannschaft auf, dabei gelangen ihm zwei Torvorlagen. Der schnelle und technisch hoch veranlagte Angreifer war unter Trainer Didier Deschamps als Ergänzungsspieler eingeplant. Die Konkurrenz gerade im Sturm ist bei der Equipe Tricolore gross.
Frankreich trifft bei der WM-Endrunde in Katar in der Gruppe D auf Australien, Dänemark und Tunesien. (dpa)
Serie A: Zwei Spielsperren für Mourinho
Das Sportgericht der Serie A hat AS Roms Trainer José Mourinho für zwei Spiele gesperrt. Der Portugiese habe beim zurückliegenden 1:1-Unentschieden zu Hause gegen den FC Turin kurz vor Abpfiff das Spielfeld betreten und in «bedrohlicher Haltung» gegen eine Entscheidung des Schiedsrichters protestiert und diesen beleidigt, teilte die Liga am Dienstagabend in Mailand mit. Der 59-Jährige wird damit nach der Winterpause im Januar nicht bei den Begegnungen zu Hause gegen den FC Bologna und auswärts beim AC Mailand auf der Trainerbank Platz nehmen können.
Die Roma steht nach dem 15. Spieltag der Serie A nur auf Platz sieben. AS braucht nach den Unentschieden gegen Turin und Sassuolo Calcio sowie der 0:1-Niederlage gegen den Erzrivalen Lazio Rom dringend Punkte, um den Anschluss an die internationalen Tabellenränge nicht zu verlieren. (dpa)
WM: Ecuador nimmt Castillo aus dem Kader
Ecuador verzichtet in seinem finalen Kader auf Byron Castillo. Wie der ecuadorianische Fussball-Verband am Dienstag mitteilte, sei der Aussenverteidiger aus Angst vor Sanktionen für die Weltmeisterschaft in Katar gestrichen worden. Wegen Castillos Einsatz in der WM-Qualifikation hatte Ecuador gar der Ausschluss vom Turnier in Katar gedroht, das am Sonntag beginnt. Chile und Peru waren vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS gezogen, weil sie die Spielberechtigung Castillos anzweifeln.
Der Internationale Sportgerichtshof hatte geurteilt, dass Ecuador in Katar starten darf. Da der ecuadorianische Verband FEF aber durch die Verwendung eines Dokumentes mit falschen Angaben gegen Artikel 21 des Fifa-Regelwerks verstossen habe, wurde eine Geldstrafe in Höhe von 100'000 Schweizer Franken verhängt. Zudem startet Ecuador bei der nächsten WM-Qualifikation mit einem Abzug von drei Punkten. Demnach sollen die Informationen zu Castillos Geburtsdatum und -ort nicht der Wahrheit entsprechen.
Da sich die FEF keiner Schuld bewusst ist, hatte der Verband Sorge, dass Castillo mit denselben Daten in Katar schwerwiegende Konsequenzen zu spüren bekommen hätte. Ecuador bestreitet am Sonntag das WM-Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Katar. (dpa)
WM: Infantino schlägt Feuerpause in Ukraine während WM vor
Fifa-Präsident Gianni Infantino hat für die Zeit der Fussball-WM in Katar eine einmonatige Feuerpause im Krieg zwischen Russland und der Ukraine vorgeschlagen. Bei einem Auftritt auf dem G20-Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer am Dienstag auf Bali regte Infantino (52) an, dass von Beginn der Weltmeisterschaft am Sonntag bis zum Final am 18. Dezember die Waffen schweigen. «Wir sind nicht naiv und denken, dass der Fussball die Probleme der Welt lösen kann», sagte der Chef des Fussball-Weltverbandes. Die WM könne aber «Anlass für eine positive Geste oder ein Zeichen» sein.
An die Teilnehmer des Gipfels – neben zahlreichen Staats- und Regierungschefs wie US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz auch der russische Aussenminister Sergej Lawrow – appellierte er: «Sie sind die Führer der Welt. Sie haben die Möglichkeit, den Lauf der Geschichte zu beeinflussen.» Infantino fügte hinzu: «Meine Bitte an sie alle ist, über eine zeitweilige einmonatige Feuerpause während der Dauer der WM nachzudenken. Oder zumindest an die Einführung von humanitären Korridoren oder irgendetwas anderem, das zur Wiederaufnahme von Dialog führt.»
Infantino nahm auf Einladung des Gastgeberlands Indonesien an einem Mittagessen der G20-Länder teil. Der Fifa-Chef erinnerte auch daran, dass Russland die WM 2018 ausrichtete und die Ukraine sich um das Turnier 2030 bewirbt. «Fussball vereint die Welt», sagte er. Insgesamt werde die WM von fünf Milliarden TV-Zuschauern verfolgt. (dpa)
England: Siebtligist will Haaland während WM ausleihen
Der englische Siebtligist Ashton United hat mit einem ungewöhnlichen Vorschlag im Netz für Erheiterung und sogar für den Zusammenbruch seiner Homepage gesorgt. Der Plan: Der Club will Manchester Citys Stürmerstar Erling Haaland ausleihen, weil der Norweger nicht an der WM in Katar teilnimmt. «Ashton United kann bestätigen, dass der Club ein 28-tägiges Leihangebot für Stürmer Erling Haaland von Manchester City eingereicht hat», teilte der Verein in einer Erklärung mit.
Hintergrund der kuriosen Idee ist die lange WM-Pause: Weil der englische Meister erst wieder fünf Tage nach dem Ende der Weltmeisterschaft am 23. Dezember im Ligapokal gegen den FC Liverpool spielt, hat Haaland nach dem Länderspiel mit Norwegen am Sonntag gegen Finnland über einen Monat Pause.
«Es macht einfach Sinn. City spielt nicht, und wir wollen helfen, indem wir Erling fit halten, es macht mehr Sinn, als dass er sechs Wochen lang Golf spielt. Wir glauben, dass er hervorragend zu uns passen wird und sich sehr gut in unsere Kaderdynamik einfügen würde», sagte Ashtons Manager Michael Clegg. «Das ist kein Scherz, wir warten auf eine Antwort» twitterte Ashton United. (dpa)
WM: Iranischer Ex-Profi Daei lehnt Einladung der Fifa ab
Der iranische Ex-Bundesligaprofi Ali Daei hat eine Einladung der Fifa zur Weltmeisterschaft in Katar nach eigenen Angaben abgelehnt. «In diesen Tagen, in denen es den meisten von uns nicht gut geht, habe ich die offizielle Einladung der Fifa und des katarischen Fussballverbandes, mit meiner Frau und meinen Töchtern an der Weltmeisterschaft teilzunehmen, abgelehnt», schrieb der 53-Jährige am Montag auf Instagram. «Ich möchte mit Euch in meinem Land sein und all den Familien, die in diesen Tagen ihre Angehörigen verloren haben, mein Mitgefühl aussprechen», so Daei. «In der Hoffnung auf gute Zeiten für den Iran und die Iraner.»
Daei ist im Iran ein Volksheld. Von 1999 bis 2002 spielte er für Hertha BSC, zuvor war er in Deutschland auch bei Arminia Bielefeld und dem FC Bayern München aktiv. Mit 109 Länderspieltoren ist er hinter Portugals Cristiano Ronaldo (117) der zweiterfolgreichste Torschütze weltweit. Nach Ausbruch der landesweiten Proteste im Iran Mitte September hatte sich Daei neben anderen ehemaligen Fussballern wie Ali Karimi und Mehdi Mahdavikia mit den Demonstranten solidarisiert. Unklar war zunächst, ob er wegen seiner Solidaritätsbekundungen überhaupt hätte ausreisen dürfen, wie zuletzt berichtet wurde. Der Iran bestreitet sei erstes WM-Spiel in der Gruppe B am kommenden Montag gegen England.
Das gewaltsame Vorgehen iranischer Sicherheitskräfte gegen die systemkritischen Proteste hatte jüngst auch Diskussionen über einen WM-Ausschluss des iranischen Nationalteams ausgelöst. Viele Iranerinnen und Iraner hoffen jedoch, dass die Profis die WM im Golfemirat Katar für Solidaritätsaktionen nutzen. Auslöser der Proteste war der Tod der jungen iranischen Kurdin Mahsa Amini am 16. September im Polizeigewahrsam. Die Sittenpolizei hatte sie wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen. (dpa)
WM: Katar lässt Bier-Verkaufszelte verlegen
Wenige Tage vor dem Start der WM hat Gastgeber Katar seine Strategie im Bezug auf den Alkoholausschank während der Spiele geändert. Nach Medienberichten wurden die Stände, die schon rund um die Stadien aufgebaut waren, wieder abgebaut und sollen nun an anderen Stellen aufgestellt werden. Wie die «Bild» berichtet, würden die Katarer weiterhin auf ein Verbot drängen, die Fifa und ihr Bier-Sponsor hielten aber dagegen.
«Wir arbeiten mit der Fifa zusammen, um sicherzustellen, dass die Fans den bestmöglichen Zugang zu unseren Produkten haben», teilte die Brauerei und Unternehmensgruppe Anheuser-Busch InBev, ein Grosssponsor des Weltverbandes, mit. Sie schenkt die Marke Budweiser aus. Man sei am Samstag informiert worden und arbeite mit der Fifa zusammen, «um die Verkaufsstellen an die gewünschten Orte zu verlegen».
Vorgesehen war, dass die Fans während des Turniers vom 20. November bis 18. Dezember innerhalb der Stadionbereiche in bestimmten Zonen alkoholhaltiges Bier kaufen dürfen – jedoch nicht direkt in den Arenen sowie nur vor und nach den Spielen. In den Stadien werde alkoholfreies Bier ausgeschenkt. Am Abend ist der Ausschank zudem auf dem offiziellen Fanfest zentral in der Hauptstadt Doha gestattet.
Alkohol ist in Katar nicht gänzlich verboten, wird aber nur sehr eingeschränkt etwa in Bars oder Restaurants bestimmter Hotels ausgeschenkt. Ausländer, die eine Aufenthaltsgenehmigung haben, können ihn auch in einem Geschäft kaufen, müssen aber älter als 21 Jahre sein und brauchen dafür eine Erlaubnis. (dpa)